“Orden

1963

„RÄUBER GIBT’S NICHT NUR IM WALD“

Bei der »Schwarzen Elf« im Kolpinghaus:
Die Räuber wurden vom Rundfunk belauscht

Im Protokoll von Eberhard Roos fehlte weder die Kuba-Krise und Bonner Koalitionssorgen noch „im Playboy-Stil“ Soraya und Gunter Sachs.

Herbert Wiesenberger betrat mit Spitzbart und Perücke als „Walter Ulbricht“ die Bühne und berichtete auf sächsisch über sein „Arbeiter- und Bauernparadies“.

Zwei Räuber (Gebhard Pape und Walter Ruck) erzählten ihre Erfahrungen mit Bonner Ministern. „Strauß hat fahnden lassen und dann hat ER das Weite gesucht“.

Der Höhepunkt: Walter Zänglein als „Walther von der Vogelweide“. Er begann damit seine Laufbahn als politischer Büttenredner. Die Presse bescheinigte ihm „Mainzer Format“.

Von Wüstenritten auf Kamelen, von Wirtschaftswunder-Reisen und Seekrankheiten wusste Philipp Müller manches Kuriosum zu berichten.

Hermann Mai erschien als Amtsvorsteher von „Ra-Ri-Kuh“ (Städtisches Raritäten- und Kuriositätenamt). Er erzählte von allerlei Raritäten, die er in Schweinfurt fand. „Chaos“ ist, so dozierte Mai, „das illustrierte Fachblatt für die Schweinfurter Verkehrsplanung“.

1963 machte lt. Presse eine elfköpfige Räuberbande mit einem Dutzend Obergangster unsere Stadt unsicher. Ihr Hauptquartier Ist das Kolpingshaus, Ihr Name „Schwarze 11“ und ihr Boss Herbert Heidrich. Da ihr Ruf als Räuberbande bis nach München gekommen sei, wurden ihre Streiche vom Bayerischen Rundfunk aufgenommen und Teile davon am Faschingssamstag 1963 im Rahmen der Sendung „Fasching in Unterfranken“ gesendet.

Der großen Politik nahmen sich auch drei Sänger an (Kurt Schäfer, Herbert Wiesenberger und Kurt Bausenwein). Ihre Parodien verschonten auch den großen „Alten“ Konrad Adenauer, nicht.

Aus St. Tropez erzählte „Playboy“ Hans Driesel und von der Callas, die, als sie in Wasser fiel, rief: „O-Nass-is!“

Finale mit „Stasi und Blasi“, Walter Zänglein und Philipp Müller.

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