2001

“Orden

"GIGAKRASS UND MEGACRAZY"

Weit über 200 Akteure auf und hinter der Bühne bei der Schwarzen Elf

Bei der Premiere gab es zwar noch einige wenige Ecken und Kanten, und trotzdem gilt das Prädikat „einfach spitze"!


VON GERD LANDGRAF
Besonderes gleich beim Einzug. Mit der fast dreißigköpfigen Gruppe der Schweinfurter Stadtpfeiffer (Leitung Günter Fuchs) hat die Kolpingfamilie ein Aushängeschild der Extraklasse.

Gäste glichen anschließend aus, was man nicht selbst hat - eine Garde. Am Eröffnungsabend waren es einmal mehr die Mädchen des TSV 07, die mit einem Marschtanz zeigten, dass Grettstadt weit mehr als nur Beruhigungstee zu bieten hat.

Als echt cooler Typ an dem alles irgendwo vorbei geht, präsentierte sich Fabian Wahler in der Bütt. Weil er sich weder Blätter in die Haare binden noch in merkwürdigen Gewändern herum robben wollte, versuchte er als Zivi eine ruhige Kugel zu schieben. Doch dem war nicht so. Anschließend zeigte die Dancefloor Destruction Crew, wie Breakdance in Vollendung gefallen kann.

„Gigakrass & Megacrazy" - unter dieses Motto hat die Schwarze Elf die Session gestellt. Und die Turn- und Tanzgruppe mit 50 Tänzern, 16 Kiddies, elf Turnern und zwölf Mitgliedern des Männerballetts zeigten bei all ihren Auftritten, dass man nicht nur von Spitzenleistungen träumt, sondern in solche ganz erfolgreich investiert hat.

Die Organisation der Truppe liegt in den Händen von Harald Scheuring. Den Tanz studierte Ingrid Klier ein, die 16 Kinder „befehligt“ Claudia Friedrich. Vorturner ist Michael Kitz und Michaela HilIus betreut das Männerballet.

Als Paparazzo kommt er herum, der Helmuth Backhaus. So manche Null hat er im Sport abgelichtet. Er hat mitbekommen, dass BSE ein rechter Barbara-Stamm-Erreger ist, und dass sich Prominente wie Beckenbauer, Becker oder Schröder in Disziplinen wie dem Tiefflug bestens auskennen.

Wenn Puppen sich, verselbständigen, kann es märchenhaft schön werden. Den Kids der Tanzgruppe gelang dies bravourös. Als Himmelsgeher kamen die Turnern auf die Bühne, die mit sportlichen Hochleistungen ihre Geschichte, die hoch über den Dächern von New York spielt, erzählen.

Ein Höhepunkt jagt den nächsten. Herausheben kann sich bei der Schwarzen Elf nur schwerlich ein einzelner Akteur. Manfred Stark gelang dies vielleicht noch am besten. Der Frührentner, der sich mit Putzeimern, Kochtöpfen und dem Einkauf herumschlagen muss, hat kaum noch Zeit, um von den guten alten Zeiten zu träumen, als er zur Arbeit ging und nicht vor lauter Stress auch mal Schappi auf die Herdplatte stellte. Die deftig fränkische Hausmannkost würzte Stark mit geschliffener Wortwahl ab.

Auch 2001 wieder dabei war das Tanzmariechen Melanie Frey aus Grettstadt, die bereits im ersten Auftrittsjahr 2000 fränkische Meisterehren errungen hatte.

Als Punker war Peter Kuhn kaum zu erkennen. Er verteilte an Banker und Politiker sowie an einen Altkanzler, der sich um Gesetze nicht schert und fragt, wer mal eine Mark für ihn hat. Auch Daum und Becker bekommen ihr Fett ab, und in Sachen BSE weiß Kuhn den rechten Rand des politischen Spektrums erregerfrei, denn wo kein, Gehirn ist... Peter Kuhn beherrscht dabei nicht nur die deutsche Sprache wie kaum ein anderer. Er ist zudem ein excellenter Schauspieler.

Vor, der Pause füllte sich dann nochmals die Bühne. Im Schlaf kommen dem betrunkenem, Spätheimkehrer Stück für Stück die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. Die Tanzgruppe wusste auch mit dieser Nummer zu überzeugen.

Etliches dazu gelernt hat Museumswärter Adi Schön. Jetzt weiß er endlich, dass ein Spitzweg nichts mit Einbahnstraßen zu tun hat. Ins Visier nahm er das lokale Geschehen im letzten und die Stadtratwahl, im nächsten Jahr, die wohl auch nur. wieder alte Schinken bescheren werde.

Leise und, hintergründig geben sich die Eintagsfliegen die beispielsweise nachfragen, wo die Stadtverwaltung die 35 Mercedes am Rathaus parken lassen will, wenn die Zahnärzte künftig ihre Sozialhilfe abholen.

Gekonnt-deftige Kost servierten Doris Bretscher und Thomas Spath, die sich bei den Weihnachtsvorbereitungen belauschen ließen. In Sachen Männerballett setzen die Narren der Kolpingfamilie nicht auf schwankende Bäuche; sondern auf Artistik.

Sie ist zwar nicht die größte, doch sie gehört zu den ganz Großen in der Riege der Büttenredner. Doris Paul rechnet als gestresste Mutti mit der Welt der Männer ab.

Gag an Gag und das über 30 Minuten - die Faschingsmuffel bringen alles, was guter Fasching nur versprechen kann. Diesmal kommt die sechs Köpfe zählende Gruppe zur Faschings-Razzia.

Ein Superlativ - diesmal bei der Lautstärke - zum -Schluss. Die Sunnyboys vom Baggersee leiten das große Finale ein.

Die weiteren sechs Sitzungen der Schwarzen Elf in der Stadthalle finden an den beiden kommenden Wochenenden statt.

Quelle: "Markt Schweinfurt"

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